Warum Wandern bei einer Lungenerkrankung sinnvoll ist

Ein Team der Rangauklinik wandert zusammen mit COPD-Patient*innen

Wandern in der freien Natur: Was einfach klingt, wird für COPD-Patient*innen zu einer großen Herausforderung. Durch ihre Lungenerkrankung fällt ihnen jede Bewegung schwer und kleinste Anstrengungen können zur Atemnot führen. Doch Sport ist trotzdem einer der wichtigsten Aspekte, wenn es darum geht, möglichst gut mit der Erkrankung zu leben.
Deswegen bietet die Rangauklinik Ansbach am 22. Mai wieder einen gemeinsamen Wandertage unter dem Motto „Mein Atem, mein Weg“ an, zu dem alle COPD-Patient*innen eingeladen sind.

Von Amanda Marien

(Lesezeit ca. 3 Minuten)

Für Menschen mit Lungenerkrankungen ist Bewegung wichtig

Wandern für Menschen mit Lungenerkrankungen

Bewegung ist gesund. Das ist unbestritten und gilt insbesondere auch für Menschen mit einer der verbreitetsten Lungenkrankheiten: COPD.
Das Kürzel COPD steht für den englischen Begriff „chronic obstructive pulmonary disease". Die chronische Lungenkrankheit ist dadurch gekennzeichnet, dass sich die Lungenfunktion zunehmend verschlechtert. Betroffene bekommen schon bei Alltagsbelastungen immer schlechter Luft. Irgendwann sind sie auf eine Sauerstoffzufuhr angewiesen.
Depressionen, Muskelabbau und Knochenschwund können die Krankheit begleiten. Mehr als jeder Zweite hat Herz-Kreislauf-Probleme. „Die Krankheit ist nicht heilbar, aber sie kann gut behandelt werden“, betont Iris Geistmann, die Leiterin der Physikalischen Therapie in der Rangauklinik von Diakoneo.
Denn neben der Atemtherapie in der Klinik hilft vor allem eins sehr gut: Sport.

Bewegung kann bei der COPD das Wohlbefinden verbessern

 

„Gerade wenn jede körperliche Bewegung Atemnot verursacht, neigen leider viele Patient*innen dazu, Bewegung zu vermeiden und sich stattdessen aufs Sofa zu legen“, meint Iris Geistmann.
Dass das der falsche Ansatz ist, verdeutlichen die Physiotherapeuten den Betroffenen in jeder Behandlung. „Bewegung und die Stärkung der Muskulatur kann gerade bei der COPD das Wohlbefinden verbessern“, betont sie.

Bewegung verbessert die Sauerstoffaufnahme ins Blut

Bei regelmäßiger Bewegung wird die Muskulatur kräftiger, die Durchblutung der Lunge verbessert sich, zudem steigt die Sauerstoffaufnahme ins Blut und die Sauerstoffversorgung der Muskeln und aller Organe. Dadurch reduziert sich das Gefühl von Atemnot. Je öfter sich Betroffene bewegen, desto mehr verbessert sich die Leistungsfähigkeit des Herz-Kreislauf-Systems und der bei vielen Patienten erhöhte Blutdruck sinkt.
Besonders das Wandern ist eine gut geeignete Sportart für Menschen mit COPD. Hier können die Betroffenen an jedem Punkt selbst bestimmen, wie schnell und wie weit sie wandern wollen. Zudem wirkt das Wandern in der Natur entspannend und stärkend für Körper und Seele.
Deswegen veranstaltet die Rangauklinik regelmäßig gemeinsame Wandertage unter dem Motto „Mein Atem, mein Weg“. Die Veranstaltung wurde von der Berlin-Chemie AG ins Leben gerufen und bereits erfolgreich in mehreren deutschen Städten umgesetzt. „Wir freuen uns, dass wir das gemeinsame Wandern auch in Ansbach anbieten können“, sagt Iris Geistmann.

Begleitung durch erfahrene Fachleute

Am 22. Mai findet in der Rangauklinik Ansbach wieder ein begleiteter Wandertag für Menschen mit Lungenerkrankungen statt.

Damit bei Atemnot oder sonstigen Problemen sofort geholfen werden kann, wird jede Wandergruppe von erfahrenen Physiotherapeuten und Ärzten begleitet. Bevor es los geht wird zudem eine Atemtherapie angeboten. Die speziell auf COPD-Patienten ausgerichteten Wanderwege führen an der Rangauklinik entlang. Es stehen verschiedene Strecken zur Auswahl. Beispielsweise können die Patienten zwischen einer Strecke von einem oder 2,5 Kilometer wählen.
„Das hört sich erstmal sehr wenig an, für COPD-Patienten bedeuten sie aber eine große Herausforderung“, erklärt Geistmann. Um sich nach dem Wandern zu stärken, wird danach ein gemeinsamer Imbiss in der Klinik vorbereitet.

Begleitete Wanderung für Menschen mit Lungenerkrankungen

Am Mittwoch, 22. Mai, findet der Wandertag unter ärztlicher Begleitung auf dem Klinikgelände statt. Treffpunkt ist die Cafeteria. Interessierte COPD-Patient*innen können an diesem Tag einfach zur Rangauklinik kommen. 
Zur Rangauklinik

Diakoneo-Expertin
Iris Geistmann, Rangauklinik Ansbach
Iris Geistmann Leitung Physikalische Therapie Rangauklinik Ansbach
Mehr lesen aus dem Magazin zum Thema Gesundheit
Leben mit Sauerstoffgerät

Erfahrungen austauschen und Gemeinschaft erleben: Vom offenen Stammtisch in der Diakoneo Rangauklinik in Ansbach-Strüth profitieren Lungenkranke mit Sauerstoffmangel und deren Angehörige.

Weiterlesen